Deutsche Meisterschaft: Jonas auf dem Treppchen

Die Wettkampfsaison geht weiter. Ende Mai fand in Werfenweng der zweite Teil der Deutschen Meisterschaft statt. Der Wettbewerb fand zusammen mit der Österreichischen Liga statt. So kam ein sehr starkes Teilnehmerfeld von insgesamt 150 Piloten aus aller Welt zusammen. Jonas Böttcher war dabei und erreichte den 2. Platz in der Serienklasse. Hier sein Bericht.

Tag 1

German Open Task 1

Am ersten Wettbewerbstag wurde eine 93km lange Aufgabe ausgeschrieben, die uns zunächst am Dachstein vorbeiführte. Hier mussten wir durch einen 4km breiten Sektor fliegen, in dem wir eine maximale Höhe von 3050m erreichen durften. Dies wurde mir leider zum Verhängnis, da wir hier sehr starkes (+6m/s), flächiges Steigen hatten und ich nicht abspiralen konnte, weil mir zu diesem Zeitpunkt 30 Piloten im Nacken saßen durch die ich spiralen hätte müssen. Hier war mir das Risiko einer Kollision deutlich zu hoch, weswegen ich mich entschieden hatte 90° vom Kurs abzuweichen und dann abzuspiralen. Letztlich war ich 20m über dem Limit, was eine Strafe von 20% Punktabzug bedeutete.

Da ich mir dessen im Flug schon bewusst war, hieß es für mich Gas geben. So konnte ich stehts mit den ersten 5 Piloten gemeinsam zur östlichen Wende fliegen. Auf dem Rückweg flogen wir direkt am Alpenhauptkamm entlang zurück, was uns einen atemberaubenden Blick auf die schneebedeckten Gipfel lieferte. Aufgrund der immer dichter werdenden Bewölkung im Tagesverlauf, schob sich das Teilnehmerfeld noch einmal kräftig zusammen, was dazu führte, dass sich ca. 60 Piloten gemeinsam zum letzten Wendepunkt aufmachten. Der Führungspulk entschied sich noch einmal etwas Höhe zu machen bevor es in den Endanflug ging. Hier wurden des öfteren die Ellenbogen ausgefahren was mich etwas am effektiven Steigen hinderte.

Ich konnte 5min nach dem Ersten ins Ziel fliegen. Durch die Strafe landete ich auf dem 72 Platz.

Tag 2

German Open Task 2Nach einem ausgiebigen Wetter und Taskbriefing, starteten wir eine halbe Stunde früher als am Vortag, nachdem der Start mehrmals nach hinten verschoben wurde. Zunächst ging es mit sehr schwachen Steigwerten mühselig nach oben. Am Bischling war eine sehr niedrige Basis, was die etwas früher gestarteten Piloten dazu führte an das Tennengebirge zu fliegen, um dort eine bessere Ausgangsposition zum Rennbeginn zu haben. Dort angekommen ging es zügig an die Basis auf 2800m. Gut positioniert startete ich in das Rennen. Hier mussten wir erst nach Westen in die Talmitte fliegen. Dort waren die ersten 2 Wendepunkte. Leider hatte ich eine etwas schlechtere Route und bin gute 200m tiefer als der Führungspulk am Bischling wieder angekommen. Hier musste ich Sie ziehen lassen um wieder etwas Höhe zu tanken.

Der Führungspulk flog immer geradeaus weiter und hatte ein schwächeres Steigen. Durch eine direktere Routenwahl konnte ich aufholen. So flogen wir im Pulk nach Schladming um die nächste Wende zu nehmen. Dieses mal entschieden wir uns nicht am Hauptkamm entlang zu fliegen, da auf der nördlich gelagerten Hügelkette eine sehr schöne Wolkenstraße stand und beim Hinflug bereits hohe Steigwerte erreichten. Sehr schnell ging es zum letzten Wendepunkt.

Durch mein etwas schlechteres Gleiten musste ich nach der Zeitnahme noch einmal Höhe machen, um ins Ziel zu fliegen. Dies war definitiv die beste Entscheidung, als ich am Landeplatz erfahren habe, mehre Piloten seien kurz vorher abgestanden. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 36km/h war es bisher mein bisher schnellster Flug. Mit einem Rückstand von 7min landete ich an diesem Tag auf dem 24 Platz in der Tageswertung.

Tag 3

Wie schon die letzten Tage, war für den frühen Nachmittag Gewitter angekündigt, was sich bisher glücklicherweise noch nicht bestätigt hatte. Allerdings entschieden sich die Tasksetter einen deutlich kürzeren (50km) Task auszuschreiben, da Sie das Risiko heute höher einschätzten als die Vortage. Um 11.15 Uhr durften wir starten. Schnell waren wir an der 2300m tiefen Basis. Wie die letzten Tage auch ging es zunächst in das Flachland hinaus. Sehr tief mussten wir nach Anschluss am Bischling suchen. Zäh und tief ging es immer weiter Richtung Flachauwinkl.German Open Task 3

Der Rückweg stellte sich, durch die immer höher werdende Basis, als deutlich schneller heraus. Noch schnell zum vorletzten Wendepunkt geflogen und schon ging es die letzten 10km in den Endanflug.

Durch den Punktabzug von 159 Punkten am ersten Tag, landete ich in der Serienklasse auf dem 8.Platz, lediglich 217 Punkte hinter dem Erstplatzierten. Jedoch konnte ich durch mein gutes Ergebnis auf der Bayrischen Landesmeisterschaft, meinen 2.Platz in der Deutschen Meisterschaft (Serienklasse) halten.

 

 

 

 

 

 

 

 

Herzlichen Glückwunsch!