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Konsequenzen nach Heli-Einsatz / Unfall

Am 1. Mai kam es am Merkur zu einem schweren Unfall. Ein Pilot aus der Pfalz ist beim Landen an einem Baum hängen geblieben. Noch tragischer war das falsche Verhalten mancher Piloten in der Luft.

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Was diesen Unfall besonders tragisch macht

sind Piloten, die den Rettungshubschrauber

länger daran gehindert haben, zu landen.

Und das kam so:

 

Zuerst das Allerwichtigste: Dem verunfallten Piloten geht es den Umständen entsprechend ganz ok, bleibende Schäden sind wohl nicht zu erwarten. Wir wünschen ihm von ganzem Herzen alles Gute!! Danke für die schnelle Betreuung besonders an Alexander Meichlböck, Sigrid Reich.

Der Unfall war aus der Luft sehr gut zu erkennen. Erst der Schirm am Boden neben dem Landeplatz. Später Feuerwehr und Rettungsdienst. Und ein Pilot, der sich über längere Zeit – aus der Luft gut sichtbar – nicht mehr richtig bewegt

Ganz ehrlich: Was braucht es noch, um daraus zu schließen, dass ein Hubschrauber sehr wahrscheinlich im Anmarsch ist? Und was ist eigentlich, wenn man gerade absäuft, wenn der Heli am Landeplatz landet? Macht man sich da in der Luft keine Gedanken drüber?

Natürlich: 20 Schirme bekommt man an einem Thermiktag nicht so ohne weiteres in 15 Minuten gegroundet. Eine durchaus heikle Situation für alle Piloten. Einige in der Luft hätten auch gar nicht mehr rechtzeitig landen können — aber es war ein Thermiktag. Und das heisst: Wegfliegen und Außenlanden kein Problem. Arno Keller hat das vorbildlich gemacht

Wir haben uns am Landeplatz entschieden, keine Starts mehr zuzulassen (Danke Ingo am Startplatz). Außerdem haben wir dazu aufgefordert nicht mehr am Landeplatz. zu landen. Denn kommt der Heli ist das viel zu gefährlich. Wir haben sogar Ausweich-Landewiesen am Funk durchgegeben.

Tröpfchenweise und ohne große Aufregung kamen trotzdem regelmäßig Piloten reingelandet. Der Hubschrauber stand über Baden-Baden und weigerte sich über einen längeren Zeitraum zu landen. Und wir standen hilflos am Boden. Wie kann das sein, dass in der Luft kaum einer mitdenkt?

Der Vorstand hat sich mit einigen Piloten beraten und gibt folgende Empfehlungen ab:

Gibt es einen Rettungs-Einsatz (Feuerwehr oder Krankenwagen kommt), dann gilt ab sofort:

1. KOMPLETTES Flugverbot am Merkur. Wir dulden in keinem Fall, dass während Rettungseinsätzen Flugbetrieb stattfindet!

2. Ist der Rettungseinsatz am Berg, dann gilt für ALLE: Sofort landen gehen

3. Ist die Unfallstelle am Landeplatz, dann woanders landen!

4. Wir raten allen Piloten dazu, Funk angeschaltet mitzunehmen. Dies muss Bestandteil von allen Einweisungen sein.

MERKE: Es gibt IMMER einen Heli-Einsatz bei Rückenverletzungen. Es gibt IMMER einen Heli-Einsatz bei Suchaktionen und Baumlandungen am Hang.

Der Vorstand berät in diesem Zusammenhang über weitere Möglichkeiten, Piloten vom Landeplatz aus zu informieren. Im Gespräch sind alle Arten von Signalen, Fanfaren, Leuchtkugeln, auch ein weißes Kreuz am Landeplatz als Signal, den Flugbetrieb einzustellen. Wir informieren Euch darüber noch einmal.

 

Verhaltensweise bei einem Unfall mit Rückenschmerzen

Vielen ist nicht klar, dass eine Querschnittslähmung auch dann noch eintreten kann, wenn man am Unfallort die Beine noch bewegen kann (Blutungen können bis 60 Minuten nach dem Unfall das Rückenmark irreparabel schädigen). Das gilt auch für Bewegungen nach dem Unfall.

Aus diesem Grund sollten Unfall-Personen bei Rückenschmerzen:

– auf keinen Fall aufstehen oder sich bewegen.

– auf keinen Fall aus dem Gurtzeug befreit werden, bevor der Rettungswagen da ist

– keine Angst vor einem Rettungseinsatz haben. Jedem kann ein Unfall passieren!

 

Weiterführende Infos zum Thema Sicherheit auf unserer Website:

Verhalten bei Baumlandungen

5 Tipps zur Unfallvermeidung am Merkur

Flugunfallanalyse: "Zwischen Psyche, Lüge und Rollstuhl"