Mitreißend mitreisen.

Man muss ihn live erleben, die Begeisterung sehen, die Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen spüren, mit seinen Augen und allen Sinnen auf die Reise gehen zu neuen Zielen – in bekanntem Terrain, dem Schwarzwald. Timm Asprion hat bei seinem Vortrag „Vom Hausberg zum Horizont – Streckenfliegen im Schwarzwald“ am 31. Februar 2020 im Hotel Tannenhof Baden-Baden rund 100 PilotInnen mit auf Strecke genommen hoch hinaus über den Schwarzwald bis an die – zumindest für Gleitschirmpiloten – einigermaßen fernen Gestade des Bodensees.

Dem 31 Jahre jungen und bereits sehr erfolgreichen Streckenflieger ist innerhalb weniger Jahre der Sprung in die Liga der Top-Streckenpiloten im Schwarzwald und in Deutschland gelungen. Neben seiner Liebe zum Gleitschirmfliegen zählt zu den Gründen für seinen Erfolg, die Fähigkeit kontinuierlich zu lernen und an sich selbst zu arbeiten.

Von zentraler Bedeutung ist für ihn der Austausch mit anderen Piloten. Von anderen lernen und Wissen an andere weitergeben – wie beeindruckend er das eine bereits umgesetzt hat und wie gut er das andere auch schon kann, hat er bei seinem Vortrag bei uns Schwarzwaldgeiern auf enorm sympathische und sehr kompetente Weise gezeigt.

Exklusiv für uns verrät Timm Asprion seine 10 besten Streckenflugtipps im Schwarzwald und darüber hinaus – wer mehr wissen will, kann Timm gerne per E-Mail kontaktieren: tasprion@web.de.

Timms 10 Streckenflugtipps: 

1. Theorie: Lies Bücher lesen, informiere Dich im Internet, aber mache vor allem auch eines, das durch nichts zu ersetzen ist: Führe intensive Gespräche mit guten Piloten!

2. Praxis: Mach viel Groundhandling und fliege viel. Suche Dir gute Piloten und einen guten Verein, fliege mit Ihnen, probiere neue Gebiete aus und nimm ggf. an Wettbewerben teil!

3. Früh Starten: Je länger Du in der Luft bist, desto weiter die Strecke – und Du hast auch ruhigere Startbedingungen. Selbst wenn Du absäufst, bietet sich Dir die Möglichkeit auf einen zweiten oder dritten Flug!

4. Topspots: Schau ins DHV-XC und orientiere Dich an den erfolgreichen Flügen anderer, Du musst das Rad nicht immer neu erfinden, gute Piloten haben gezeigt wie es geht!

5. Sei fit für lange Strecken: Körper + Geist + Technik + Ausrüstung. Das kannst du vorbereiten auch wenn es mal nicht fliegt oder gerade dann – die Winterzeit ist ideal dafür.

6. Schnell = Weit: Willst Du weit fliegen, musst Du vor allem eines sein: schnell! Der Tag ist für alle gleich lang, doch wer einen schnellen Schnitt fliegt, kommt letztlich weiter. Die Schnittgeschwindigkeiten sind deshalb auch immer im DHV-XC neben der Strecke mit angegeben.

7. Nutze das beste Steigen: Wenn ein anderer Pilot oder ein Vogel in Deiner Sichtweite besser steigt als Du, dann wechsle zu ihm – Bärte sind offen für alle und zusammen drehen macht mehr Spaß. Wenn das Steigen schwächer wird, dann frage dich wieso, zentriere nach oder fliege weiter zur nächsten Thermik.

8. Häng Dich dran: Wenn du von einem Flieger oder einer Gruppe eingeholt wirst, die schneller sind als du, häng dich an sie dran und lass nicht locker. Schau Dir an, was diese Piloten anders machen und lerne davon.

7. Vergiss den Rückweg (fast): Wenn Du immer zögerlich auf den Rückweg achtest, wirst Du Schwierigkeiten haben weit wegzukommen. Plane keine Abendtermine an einem guten Flugtag.

8. Höre niemals auf für dein Ziel zu brennen: Beim Streckenfliegen scheiterst Du immer wieder und erreichst Dein gewünschtes Ziel nicht, lass Dich davon nicht frustrieren, selbst Profis saufen ab, gib niemals auf und gebe weiter 100 % für dein Ziel!

9. Fokussiere Dich auf dein Ziel: Hast Du Dein Ziel fest vor Augen, stellst Du es Dir wirklich visuell vor und denkst positiv, kannst Du es erreichen!

10. Fliege mit Instinkt: Betrachte etwa das Wolkenbild und fliege ggf. auch Umwege um Dein Ziel zu erreichen, versteife dich nicht auf eine bestimmte Route, sondern halte die Augen offen und sei selbst offen für alles!

Vielen Dank an Rüdiger Becker für die Orga, Michael Wagner für die Technik, Klaus Kraft für die Location (http://www.hotel-tannenhof-baden-baden.de) und natürlich auch an alle Geier und Gäste, die so zahlreich erschienen sind. Der Eintritt war frei, die Veranstaltung wurde vom Gleitschirmverein Baden e.V., die Schwarzwaldgeier, gesponsert, der damit das Gleitschirmfliegen nach dem Motto „Gemeinsam, sicher, besser fliegen“ nachhaltig fördern will.

Lieber Timm: Wir freuen uns, Dich jederzeit wieder bei uns begrüßen zu dürfen – natürlich auch als Pilot am Merkur – auch wenn es von da bis zur Schwarzwald-Konvergenz ein bisl weiter ist als von der Zuflucht aus 😉 .