Statement GSV Beitrag BT.
Statement des Gleitschirmverein Baden e.V. zum Bericht des Badischen Tagblatt „Kleingärtner fürchten Bruchpiloten“, vom 01.09.2016.
Wir bedauern, dass wir unseren Nachbarn in den Kleingärten Unbehagen bereiten. Der Gleitschirmverein Baden e.V. (GSV) ist nicht glücklich darüber, wenn Piloten, meist unerfahrene Anfänger, sich in der Landeeinteilung verschätzen und es in sehr seltenen Ausnahmefällen zu Landungen innerhalb der Kleingärten kommt. Nach dem letzten uns bekannten Vorfall im Mai diesen Jahres haben wir auf unserer Website speziell darauf hingewiesen und Piloten um noch mehr Sorgfalt und Rücksichtnahme gebeten.
Die in dem Beitrag des BT genannte Zahl von 10 bis 15 „Bruchlandungen in den Parzellen“ in den zurückliegenden 2 bis 3 Jahren können wir so nicht bestätigen. Für die Jahre 2015 und 2016 liegen uns 4 gemeldete Luffahrtereignisse im Bereich der Kleingartenanlage Kleiner Gehren vor (09.04.2015, 04.07.2015, 21.07.2015, 26.05.2016). Dennoch sind wir besorgt über die von unseren Nachbarn „gefühlt“ hohe Zahl der Vorfälle. Sie zeigt uns, dass in diesem Kontext ungeachtet des sehr hohen fliegerischen Sicherheitsniveaus am Merkur weiterer Handlungsbedarf besteht. Wie dieser im Konkreten aussehen kann und wird, darüber diskutiert zur Zeit der Vorstand des GSV ggf. in Rücksprache mit dem Deutschen Hängegleiterverband. Wir sind bestrebt so schnell wie möglich eine Lösung zu finden. Bis dahin bitten wir jeden Piloten noch größere Sorgfalt als ohnehin schon beim Landeanflug walten zu lassen.
Wir bedauern, dass wir von den akuten Sorgen unserer Nachbarn erst durch die Presse erfahren haben und werden von unserer Seite aus den Dialog bzgl. des aktuellen Themas mit den benachbarten Kleingärtnern suchen, um ggf. auch in gemeinsamer Kommunikation neue Lösungen zu finden und diese wirkungsvoll umzusetzen.
Der Gleitschirmverein Baden e.V. setzt sich aktiv für die Einhaltung der örtlichen Flugbetriebsordnung ein, die ein Landen auf Nachbargrundstücken der Landewiese untersagt. Wir behalten es uns vor, Piloten, die diese Regelungen verletzen, vom Flugbetrieb am Merkur auszuschließen.
Als eines der beliebtesten Fluggebiete Deutschlands ist das Flugaufkommen am Merkur sehr hoch. Der Gleitschirmverein Baden e.V., mit mehr als 300 Mitgliedern einer der führenden Gleitschirmvereine Deutschlands, trägt eine große Verantwortung für Mitglieder, Gastpiloten und alle am Merkur beteiligten Interessensgruppen.
Wir sind bestrebt, ein sehr gutes, nachbarschaftliches Verhältnis mit allen Anliegern am Merkur zu erhalten. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, betreiben wir insbesondere für die in den lokalen Gegebenheiten noch unerfahrenen Gastpiloten am Merkur einen hohen Informationsaufwand. Dazu gehören u.a. folgende Punkte:
1. Piloten am Merkur ist das Fliegen nur nach einer persönlichen Einweisung vor Ort in die Gegebenheiten am Landeplatz und Startplatz durch ein Vereinsmitglied erlaubt.
2. Eine ausführliche Information der Gastpiloten und die Kontrolle der gesetzlich vorgeschriebenen Flugbefähigung durch ein Vereinsmitglied vor dem ersten Start am Merkur ist verpflichtend.
3. Infotafeln an Start- und Landeplatz versorgen Piloten mit allen wichtigen Informationen. Erst kürzlich wurde am Startplatz West auf dem Merkur eine neue, große Informationstafel in Kooperation mit dem Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord und dem Deutschen Hängegleiterverband aufgestellt.
4. Auf der Website des Gleitschirmverein Baden e.V. finden Piloten unter der Rubrik “Fluggebiet” eine sehr übersichtliche, leicht verständliche und umfassende Informationslandschaft mit Flugwissen, Regeln und wichtigen Tipps insbesondere für Anfänger, die sie auf die Besonderheiten des Fluggebiets Merkur und mögliche Gefahrenquellen hinweist.
Deutschlandweit und international bewegen sich das Informationsangebot und der Einweisungsprozess für Piloten am Merkur auf höchstem Niveau. Der Gleitschirmverein Baden e.V. verfolgt das Ziel, das Bewusstsein von Piloten für Gefahrenquellen und für das Miteinander aller Interessensgruppen am Merkur durch eine umfassende Information und konstante Kommunikation auf allen Ebenen weiter zu schärfen.
Wir werden schnellstmöglich an gleicher Stelle eine nachhaltige Lösung für o.g. Problematik bekanntgeben und diese auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen und im persönlichen Gespräch mit Vereins- und Gastpiloten kommunizieren.