Windanzeige der Wetterstation
Liebe Pilotinnen und Piloten,
die Wetterstation zeigt seit einiger Zeit den Wind an, den sie tatsächlich misst. Anders als in den vergangenen Jahren wird darauf verzichtet, den gemessenen Wert mit 0,74 zu multiplizieren.
Falls man sich mit den alten Werten arrangiert hatte, und diese und jene Windstärke für flieg-, soar- oder startbar erachtete, kann man die “alte” Windstärke ermitteln, indem die gemeldete mit 3/4 multipliziert wird. Beispiel: Die Station misst 30 km/h und meldet 30 km/h. Früher hätte sie in einem solchen Fall 30*0,74 = 22,2 km/h gemeldet. Ob 30 km/h noch fliegbar sind, weil der Startplatz ja tiefer als die Station liegt, muss wie immer selbst entschieden werden – anders als zuvor wird kein geringerer Wind mehr suggeriert.
Hintergrund: Die Wetterstation ist auf dem Merkurturm montiert und damit anderen Einflüssen ausgesetzt als die umgebenden Bereiche – insbesondere einer Aufwindkomponente. In der Vergangenheit war versucht worden, diesen Effekt durch den bei einer Messreihe ermittelten Faktor 0,74 zu kompensieren. Das führt jedoch zu einer Reihe von Problemen: Der wahre Faktor liegt eben nicht immer bei 0,74, sondern er schwankt zusammen mit dutzenden Parametern wie Windrichtung, Windstärke, Gradient, Thermik, Luftdruck… Faktoren, die eine deutlich komplizierte Formel ergäben, die erst noch erforscht werden müsste, und deren Parameter wir gar nicht alle befüllen könnten.
Das führte zu unschönen Situationen, in denen die Station noch fliegbaren Wind meldete, während er in Wahrheit schon außerhalb des fliegbaren Bereichs lag.
Wir arbeiten daran, mit weiteren Wetterstationen am Berg ein möglichst umfangreiches Gesamtbild der Windverhältnisse zu schaffen. Letzten Endes muss jeder Pilot für sich selbst prüfen ob die Bedingungen für ihn geeignet sind.
Für die verzögerte Information bitte ich um Entschuldigung, das war mein Versäumnis.