Neue Sicherheitsrichtlinie am Merkur

Aus gegebenem Anlaß müssen wir alle Piloten darauf hinweisen, daß wir bei einem überfüllten Luftraum den Startbetrieb leicht einschränken werden. Außerdem legen wir dringend nahe, unsere Homepage vor der Anfahrt ins Fluggelände zu besuchen. Warum das so ist und wie es genau funktioniert lest Ihr hier…

Neue Sicherheitsrichtlinie am Merkur

Aus gegebenem Anlaß müssen wir alle Gäste und Vereinsmitglieder darauf hinweisen, daß wir bei einem überfüllten Luftraum den Startbetrieb leicht einschränken werden. Warum das so ist und wie es genau funktioniert lest Ihr hier:

 

Liebe Vereinsmitglieder, liebe Gastpiloten!

Der Vorstand hat sicherlich zur Genüge gezeigt, daß wir so freies Fliegen wie möglich am Merkur zulassen wollen. Dazu gehört auch, unnötige Reglementierungen abzulehnen und einen freundlichen Umgang untereinander zu stärken. Als Geländehalter allerdings sind wir in der besonderen Pflicht, uns um Gefahrensituationen zu kümmern.

Dazu zählt auch, dass der Luftraum am Merkur an seltenen Tagen zu voll ist. Solche Tage entstehen an Wochenenden, wenn lange nicht geflogen wurde und die Thermik ausgerechnet stark genug ist, alle zu halten – aber nicht stark genug ist, Piloten auf verschiedene Höhen zu verteilen. Diese Kombination ist sehr selten!!

Wir können unter diesen seltenen Umständen ausnahmsweise nicht darauf vertrauen, dass "schon nichts passieren" wird, weil ja jeder Pilot "selbst für sich verantwortlich" ist. Jedem muß klar, sein, was das für uns alle bedeuten könnte:

Zwei stossen zusammen. Die Folgen sind vermutlich zwei mindestens leicht bis schwer verletzte Piloten (um mal den schlimmsten Fall nicht anzunehmen). Ab dann wird ein Apparat in gang gesetzt, den wir nur schwer kontrollieren können:

Bei der Recherche stellt sich möglicherweise heraus, dass keiner einen Regelverstoss begangen hat, sondern der Berg zu voll war. Mal von dem Schaden abgesehen, der uns in der Öffentlichkeit dann entsteht, wird man fragen, ob der Vorstand für den "Überfüllungsfall" keine Maßnahmen ergriffen hat (nach dem Motto "Vol Libre wird das schon regeln", wie wenige Piloten uns das locker flockig andeuten).

Die Konsequenz eines Zusammenstosses könnte eine grundsätzliche Startleiterbeschränkung sein oder eine B-Schein-Pflicht an bestimmten Tagen oder noch andere Beschränkungen, die uns dann aufgezwungen werden. Einfach so.

Wir stehen in der Verantwortung! Wir können es uns deshalb auf keinen Fall leisten, keine Antwort darauf zu haben. Deshalb hat sich der Vorstand für folgende Regelung entschieden:

1. Der Verein wird den Startplatz dann kurzfristig sperren, wenn die Sicherheit des Betriebs offensichtlich gefährdet ist. Dies gilt insbesondere auch für einen überfüllten Luftraum. Dies gilt für alle Piloten gleichermaßen.

2. Bei der Einweisung wird jeder Pilot bisher schon darauf hingewiesen, jedes Mal vor dem Besuch die Homepage aufzusuchen. Deshalb wird an Tagen, an denen mit einem großen Andrang zu rechnen ist, dies im Idealfall bereits im Vorfeld auf unserer Startseite veröffentlicht (wer sich Anfahrt in ein Fluggebiet nicht auf der Homepage informiert, vernachlässigt seine eigene Informationspflicht).

Die FBO sieht diese Möglichkeit übrigens vor (in der Vergangenheit haben wir davon bereits gebrauch gemacht, als Piloten bei SSO-Wind auf West starten wollten). 

Am Rande sei erwähnt: Die Öffentlichkeitsarbeit richtet sich bis zum heutigen Tag ausschließlich an Fußgänger und nicht in die Szene hinein. Dies tun wir absichtlich, um das lokale Image des Vereins zu stärken und gleichzeitig keine aktive Werbung für den Berg in der Szene zu machen. (Kann jeder nachlesen im Pressespiegel). Nicht auf jeden Artikel haben wir Einfluss, der in der Szene erscheint und Werbung für den Berg macht.

Und wer eine Wetterstation oder eine gepflegte Website für einen Mega-Grund hält, an den Merkur zu fahren – der ist naiv. Der Merkur ist auch ohne jegliches Zutun ein Anlaufpunkt. Das war er schon zu Zeiten ohne Website und Wetterstation.

Gefragt sind also passende Reaktionen, solche überfüllten Tage zu verhindern. Und wir gehen davon aus, dass in der Kommunikation Punkt 2 bereits im Vorfeld zu einer wesentlichen Entschärfung an möglichen Problemtagen führen wird.

Wir bauen in diesem Zusammenhang besonders auf Eure Unterstützung.

Liebe Grüße! 

Holger Farken / Stefan Scheurer

Vorstand für Sicherheit / DHV-Beauftragter Luftaufsicht Merkur