Indiansummer im Rofan 2007

 

Vom 29. September bis 3. Oktober stand zum 3. Mal in Folge der Rofanausflug auf dem Programm. Organisiert von Martin Gabi, trafen sich 22 Personen an der Rofanbahn in Maurach am Achensee, um in der Erfurterhütte einige Tage das Leben auf 1.834 Metern zu genießen. Mit 6 teilnehmenden Frauen und 16 Männern, eine bunte Truppe aus wandernden Gleitschirmfliegern und fliegenden Wanderern, dominierte natürlich der maskuline Anteil. Allerdings nur Zahlenmäßig, mehr dazu werde ich etwas später verraten.

Rofan-Bahn

Der wichtigste Punkt für einen gelungenen Urlaub im Gebirge ist das Wetter. Hier hatten wir über die gesamten Tage ein unglaubliches Glück. Sonne satt!! Spätsommerliche Temperaturen!! Moderaten Wind und dazu auch noch aus der passenden Richtung.

Der 2. Wohlfühlfaktor ist und bleibt immer das gute Essen und Trinken. Weil neben schmackhaftem Schnitzel, Gamsgulasch, Speck- Spinat- und Krautknödeln, auch Kuchen, Strudel und Kaiserschmarren angeboten wurde, gab es nur Lob für die gute Küche. Das Bier war süffig, der Rotwein samtig und wer es nicht so direkt wollte, der trank halt was Gespritztes. Für jeden Geschmack war das Passende vorhanden.

Damit die Daheim gebliebenen vor lauter Frust jetzt nicht in Tränen ausbrechen, möchte ich die Mankos nicht verschweigen. Wer 5 Sterne Hotelkomfort braucht, der sollte nicht auf eine Berghütte. Die Betten sind etwas schmäler, dafür aber auch höher. Die Kammern sind relativ großzügig bemessen, wenn man eine gerechte Zutrittsregelung ausknobelt. Die Toilette ist auf dem Flur, natürlich für Männlein und Weiblein getrennt. Gleiches gilt für die Dusche, die um immer warmes Wasser zu haben, in einem so genannten Kreisverkehr optimal genutzt wurde. Die hier angewandte Praxis kann man nicht beschreiben, man muss sie erleben.

Aber wir sind ja nicht wegen irgendwelchem Schickimicki auf den Berg, sondern zum Fliegen und Wandern und dabei ist kein Teilnehmer zu kurz gekommen. Die Tourengänger kamen am Abend mit roten Köpfen und müden Beinen zurück. Die Flieger mit glänzenden Augen und spannenden Storys über verpasste Bärte und gelungene Landungen. Egal wer was tat, geschwärmt wurde immer wieder von der traumhaften Bergkulisse. Die Fernsicht war phänomenal.

Das Wichtigste war jedoch, dass keine Verletzungen zu beklagen waren. Die bekannt gewordenen Knie- und Rückenprobleme wurden mitgebracht und von allen Beteiligten wieder mit Nachhause genommen. Solche Wehwehchen durften die Stimmung einfach nicht vermiesen. Im Gegenteil, es wurde ein Motivationsteam mit unwahrscheinlicher Durchschlagskraft gebildet. Wenn auch der Anstieg zum Startplatz beschwerlich war, einmal oben angekommen wurde sofort Position bezogen und jeder Pilot bekam gute Ratschläge zu den gerade herrschenden Startverhältnissen. Frauen haben halt ein optimales Organisationstalent und eine unwahrscheinliche Beobachtungsgabe, ohne die männliche Piloten einfach keine sauberen Starts hinkriegen. Teilweise wurde auch per Funk aktiv in den Luftverkehr eingegriffen und damit größere Flugkatastrophen verhindert. Dank dieser geballten Kompetenz, konnten einige Piloten bis zu 5 Starts am Tag bewältigen.

Sundowner am Rofan, einfach genießen

Die Zeit verging wie im Flug und als es am Mittwoch Abschied nehmen hieß, war die einhellige Meinung: „Schöne Tage, super Truppe, tolle Flüge!! Wir kommen wieder!!“ Darum nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an Martin Gabi, für die gute Organisation und die Hilfe, ohne die wir Flachländer manchmal ganz schön alt ausgesehen hätten.

 Bernd Leicht

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